Am 5. März 2020 stirbt im Universitätsspital Lausanne eine 74-jährige Frau. Sie ist die erste Covid-Tote der Schweiz.
Drei Tage später erliegt ein 76-Jähriger Mann aus dem Kanton Basel-Landschaft dem Virus. Kurz darauf stirbt auch ein 80-jähriger Mann aus der Region Mendrisio.
Vor einem Jahr waren diese drei Todesfälle noch eigene Nachrichtenmeldungen wert. Doch schon bald tauchten die Verstorbenen nur noch als Zahl auf – anonymisiert in der Statistik der Corona-Toten. Bis zu 100 Menschen am Tag verstarben in der Schweiz an den Folgen einer Infektion mit Sars-CoV-2, praktisch unbeachtet von Politik und Öffentlichkeit. Gut 90 Prozent der Opfer waren über 70 Jahre alt, Hunderte aber auch jünger. Viele von ihnen starben einsam.
Mit diesem Beitrag sollen die Schicksale hinter den Zahlen fassbarer werden. Er wurde ursprünglich im Dezember 2020 publiziert, als die Schweiz 5000 Corona-Tote zählte. Aus aktuellem Anlass schalten wir das Stück nun erneut auf. Denn mittlerweile hat das Coronavirus gemäss Zahlen aus den Kantonen landesweit schon über 10’000 Menschenleben gefordert.
Jede Kerze steht dabei für einen Menschen, der in der Schweiz an Covid-19 gestorben ist.
Die Verstorbenen sind nach Wochen gruppiert, rote Kerzen stehen für Frauen, blaue für Männer. Bei manchen stehen Namen und ein Zitat aus der Todesanzeige.
Bei einigen Verstorbenen haben wir auch die Geschichte in einem Link hinterlegt. Mit diesen Erzählungen sollen die Angehörigen eine Stimme erhalten. Sie sind genauso betroffen wie die Zehntausenden schwer Erkrankten.
Sie alle sind die Opfer dieser Pandemie. Kein einziges sollte vergessen gehen.